Gedichte bringen jede Sprache zum Klingen; sie sind weit mehr als nur Reime dich oder ich fresse dich und weisen immer über den letzten Jambus hinaus. Deshalb sei an dieser Stelle Lyrik aus meiner Feder vorgestellt.
Ach, Franken …
In Ober-, Mittel-, Unterfranken
Gibt es schon immer groß Geschrei:
Die Franken üben sich im Zanken,
Wo denn das wahre Franken sei.
Schon Bamberg, Nürnberg, Würzburg zanken,
Beharken sich zu jeder Frist,
Geschichte um Geschichte ranken,
Wer nun der Franken Krone ist.
Beim Bratwurstwettstreit stets die Degen
Im ganzen Land sind mit dabei,
Der Rezeptur zur Füllung wegen
Man sich bekrittelt frank und frei.
Selbst übern Georg tut man streiten,
Am Main ist er der Schorsch zumeist,
Doch in des Landes höheren Breiten
Er überwiegend Gerchla heißt.
Heut ist man reich nur an Krähwinkeln,
Sonnt sich im Glanz vergangener Zeit.
Statt Witz und Fertigkeit zu bündeln,
Übt man sich gern in Futterneid.
Wo man verharrt im Kirchturmdenken,
Wird anderswo Profit gemacht.
Weil Franken Kräfte tut verschenken,
Sich München nur ins Fäustchen lacht.
Und die Moral von der Geschichte?
Auch wenn die Einigkeit gar schwer,
Steht sie uns besser zu Gesichte:
Sie schenkt uns Franken mehr Gehör!